Gebäude mit einer besonders schwachen energetischen Bilanz werden als „Worst Performing Buildings“ bezeichnet. Gerade bei diesen Häusern besteht hohes Potenzial für eine wirkungsvolle, energetische Sanierung. Gut für alle Besitzer solcher Gebäude: Die KfW fördert Sanierungsmaßnahmen mit einem zinsgünstigen Kredit und einem attraktiven Tilgungszuschuss.
Die KfW fördert die die Sanierung von sogenannten „Worst Peforming Buildings“ (WPB) zu Effizienzhäusern 40, 55 oder 70 EE („Erneuerbare Energien-Klasse“) mit einem zusätzlichen Bonus in Höhe von 10 %-Punkten auf den Tilgungszuschuss. Sanieren Sie zum Beispiel ein „Worst Performing Building“ zu einem Effizienzhaus 40 EE, erhalten Sie anstelle des regulären 25 %igen Tilgungszuschusses ganze 35 %. Bei einem maximal möglichen Darlehensbetrag von 150.000 Euro, erhalten Sie so einen Tilgungszuschuss in Höhe von 52.500 Euro. Der Bonus gilt für die Sanierung von Wohngebäuden und gewerblichen Nichtwohngebäuden.
Übersicht der Tilgungszuschüsse für Wohngebäude
Erreichtes Effizienzhaus-Niveau |
Maximale Höhe des Darlehens je Wohneinheit in Euro |
Zuschuss in % |
Zuschuss in EUR |
---|---|---|---|
70 EE WPB | 150.000 | 25 | 37.500 |
55 WPB |
120.000 |
25 |
30.000 |
55 EE WPB |
150.000 |
30 |
45.000 |
40 WPB |
120.000 |
30 |
36.000 |
40 EE WPB | 150.000 | 35 | 52.500 |
Was bedeutet „Worst Performing Building“?
Ein Gebäude ist ein „Worst Performing Building“, wenn es zu den energetisch schlechtesten 25 % des deutschen Gebäudebestandes gehört. Nach den Kriterien der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG), sind das alle Gebäude mit einem Energieausweis der Klasse H sowie alle Gebäude mit dem Baujahr 1957 und älter, bei denen 75 % der Fläche der Außenwand noch energetisch unsaniert sind.
Warum fördert die Bundesregierung die Sanierung von „Worst Performing Buildings“?
Damit die Bundesregierung ihre Klimaziele erreicht, spielt die Sanierung von energetisch besonders schwachen Gebäuden eine große Rolle.
Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg hat ergeben, dass die energetisch schlechtesten 30 % des deutschen Gebäudebestandes für 50 % aller Treibhausgasemissionen der deutschen Wohngebäude verantwortlich sind. Zum Vergleich: Während ein Gebäude der Energieeffizienzklasse H mehr als 250 kWh/m² pro Jahr verbraucht, benötigt ein Gebäude der Effizienzklasse A - dies entspricht dem KfW-Effizienzhausstandard 55 - weniger als 50 kWh/m² pro Jahr. Allein die Sanierung aller „Worst Performing Buildings“ zum Effizienzhaus 55-Standard hat also das Potenzial, die Treibhausgasemissionen aller deutschen Wohngebäude in Summe um 40 – 49 % zu senken.
Warum sollten Sie Ihr „Worst Performing Building“ überhaupt sanieren?
Neben dem Nutzen für die Umwelt ergeben sich auch für Sie als Besitzer eines „Worst Performing Buildings“ ganz praktische Vorteile einer Sanierung. Gerade wegen hoher Energiekosten werden energetisch schlechte Gebäude oft nur unzureichend beheizt, was zu Schimmel und Feuchtigkeit im Gebäude und somit langfristig auch zu Gesundheitsbeeinträchtigungen führen kann. Mit einer Sanierung können Sie den Energieverbrauch Ihrer Immobilie auf weniger als ein Fünftel reduzieren, sparen bares Geld und erhöhen den Komfort sowie die Sicherheit.
Wie können Sie von der zusätzlichen Förderung profitieren?
Wie bei jeder energetischen Sanierung, sollten Sie zunächst das Gespräch mit einem Energieberater suchen. Dieser erläutert Ihnen notwendige und sinnvolle Sanierungsoptionen. Durch die Beratung erfahren Sie zudem, ob Ihre Immobilie als „Worst Performing Building“ einzustufen ist. Übrigens: Die Kosten der Baubegleitung durch Ihren Energieberater werden bis zu 50 % bezuschusst. Erfahren Sie mehr in unserem Artikel zum Thema Baubegleitung.