Eine Immobilie kaufen, sanieren und vermieten
Der Kauf einer Bestandsimmobilie mit dem Ziel der Vermietung kann eine lohnenswerte Geldanlage sein. Je nach Zustand des Objekts sind aber möglicherweise Sanierungen notwendig, um die Wohnungen gebrauchsfertig zu machen. Bei der Sanierung ihrer Mietwohnungen können Vermieter zinsgünstige Förderkredite und Zuschüsse einsetzen.
In der derzeitigen Niedrigzinsphase kann die Investition in Immobilien eine Möglichkeit sein, Renditen zu erwirtschaften. Die Vermietung einer Wohnung, eines Einfamilienhauses oder ganzer Mehrfamilienhäuser sorgt für regelmäßige und vergleichsweise planbare Einnahmen, allerdings sind auch Investitionen notwendig. Zu Beginn müssen der Kauf und oft auch eine Sanierung finanziert werden, im Laufe der Zeit stehen Modernisierungen und die Instandhaltung an.
Was kosten Anlageimmobilien?
Je nach finanzieller Situation bietet sich als Einstieg der Kauf einer einzelnen Eigentumswohnung oder eines Einfamilienhauses an. Welche Kosten für den Kauf der Immobilie anstehen, lässt sich pauschal jedoch kaum beantworten. Die Preise variieren stark je nach Lage und Zustand des anvisierten Objektes. Für Mehrfamilienhäuser müssen Sie häufig siebenstellige Beträge aufbringen.
Kredite mit Tilgungszuschuss für die energetische Sanierung
Egal, für welche Art von Objekt Sie sich entscheiden – bevor Sie vermieten können, müssen Sie laut Gesetz die Wohnung „gebrauchsfertig“ machen. Oft ist in diesem Fall eine Sanierung notwendig.
Für die Finanzierung von energetischen Sanierungsmaßnahmen bietet die KfW Förderkredite mit Tilgungszuschuss an. Besonders interessant im Hinblick auf eine Förderung der Sanierung ist die Tatsache, dass viele Förderprogramme pro Wohneinheit vergeben werden. Sanieren Sie also mehrere Wohnungen eines Mehrfamilienhauses, können Sie mehrfach auf die Programme zurückgreifen. Das erhöht Ihren finanziellen Spielraum.
Großes Augenmerk bei der Vergabe von Förderungen an Vermieter wird auf das Thema Energieeffizienz gelegt.
- BEG Wohngebäude Kredit Effizienzhaus (261): Diesen Kredit können Sie beantragen, wenn Sie mit der energetischen Sanierung einen Effizienzhaus-Standard der KfW erreichen. Das Programm beinhaltet einen Tilgungszuschuss. Das heißt: Je energiesparender das Haus ist, desto weniger Geld müssen Sie an die KfW zurückzahlen. Maximal können Sie so bis zu 37.500 Euro je Wohnung einsparen.
Einen zusätzlichen Tilgungszuschuss erhalten Sie, wenn Sie ein Gebäude sanieren, das zu den energetisch schlechtesten 25 % des deutschen Gebäudebestands gehört – ein sogenanntes „Worst Performing Building“. In unserem Artikel zu den Worst Performing Buildings finden Sie mehr Details zu den Kriterien der Förderung.
Kredite und Zuschüsse für altersgerechtes Wohnen und Einbruchschutz
Auch für die Schaffung von altersgerechtem Wohnraum sowie Maßnahmen für besseren Einbruchschutz stehen Förderprogramme der KfW zur Verfügung. Dazu gehören Zuschüsse, die Sie nicht zurückzahlen müssen.
- KfW Altersgerecht Umbauen (159): Der Kredit kann für Maßnahmen zur
Barrierereduzierung eingesetzt werden. Und auch wenn der Name es nicht vermuten lässt: Maßnahmen zum besseren Schutz vor Einbrüchen sind ebenfalls mit diesem Programm förderfähig. - KfW Umbauen Barrierereduzierung (455-B): Diesen Zuschuss können private Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern oder einer Wohnung beantragen, wenn Sie Maßnahmen zur Barrierereduzierung umsetzen.
- KfW Umbauen Einbruchschutz (455-E): Auch dieser Zuschuss richtet sich an Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern. Gefördert werden Maßnahmen zurVerbesserung des Einbruchschutzes.
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Häufig gestellte Fragen
Da es sich bei Krediten um von der Bank geliehenes Geld handelt, muss man dieses spätestens bis zum Ende des Kreditvertrags zurückgezahlt haben. Dabei fallen Zinsen an, die zusätzlich gezahlt werden müssen.
Zuschüsse hingegen sind "Finanzspritzen", die nicht zurückgezahlt werden müssen. Es handelt sich dabei quasi um "geschenktes Geld". In der Regel gibt es jedoch nur Zuschüsse bis in den kleinen fünfstelligen Bereich.
Wer mehr Geld benötigt, kommt um einen Kredit nicht herum. Bei den hier vorgestellten Förderkredite handelt es sich jedoch um sehr günstige Kredite mit einem sehr niedrigen Zinssatz.
Nehmen Sie am besten zur Besichtigung des Hauses oder der Wohnung einen Sachverständigen mit. Dieser kann Ihnen beratend zur Seite stehen und ermittelt die notwendigen Sanierungsmaßnahmen sowie die dafür entstehenden Kosten.
Sollten diese Kosten zuzüglich Kosten für Kauf, Kreditzinsen und Kaufnebenkosten niedriger sein, als Kosten für einen kompletten Neubau, lohnen sich Kauf und Sanierung dieser Immobilie.