Wer den Neubau eines KfW-Effizienzhauses plant, kann bei der Baufinanzierung seit dem 20. April 2022 wieder auf KfW-Förderkredite aus dem Programm der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) setzen. Allerdings gelten nun verschärfte Förderbedingungen und verringerte Tilgungszuschüsse. Wir geben Ihnen einen Überblick über den Neustart der BEG-Förderung für Neubauten und erklären die wichtigsten Änderungen.
Aktueller Hinweis: Der am 20. April 2022 geöffnete Fördertopf für Neubauten mit den KfW-Effizienzhaus-Standards 40 Plus und 40 EE („Erneuerbare Energien“-Klasse) war noch am selben Tag ausgeschöpft. Wenn Sie für die Finanzierung Ihres Neubau-Vorhabens einen KfW-Kredit aus dem Programm der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) nutzen wollen, muss Ihr Neubau nun den Effizienzhausstandard KfW 40 NH (Nachhaltigkeitsklasse) erfüllen. Seit dem 28. Juli gelten hierfür angepasste Förderbedingungen. Mehr Informationen hierzu erhalten Sie in diesem Artikel:
> KfW-Effizienzhaus: Erneute Anpassung der Neubauförderung
Neustart der Effizienzhaus-Förderung der KfW
Nachdem die KfW die Förderung für energetische Sanierungen bereits Ende Februar wieder angeboten hatte, folgte am 20. April 2022 auch die Neubau-Förderung. Die Beantragung der beliebten KfW-Förderkredite mit Tilgungszuschuss ist seitdem wieder möglich. Doch die Freude bei den Häuslebauern dürfte etwas gedämpft sein: Mit dem Neustart gelten veränderte Förderbedingungen:
- Gefördert werden nur noch Neubauten mit den besonders hohen Energieeffizienzstandards KfW 40+ sowie 40 EE (Erneuerbare Energien-Klasse) und 40 NH (Nachhaltigkeitsklasse).
- Die Tilgungszuschüsse für Förderkredite werden reduziert. Sie betragen 10 % bei 40 EE-Häusern sowie 12,5 % für die Standards 40 NH und 40+.
- Die KfW bietet den Investitionszuschuss 461 nur noch für Sanierungen an, nicht mehr für neu gebaute Effizienzhäuser.
- Der Fördertopf für Neubauten in den Standards 40+ und 40 EE ist auf 1 Mrd. Euro begrenzt. Wenn dieser Topf ausgeschöpft ist, spätestens aber zum 31. Dezember 2022, endet die Förderung.
- Die Förderung für 40 NH-Häuser läuft unabhängig von diesem Fördertopf bis zum 31. Dezember 2022. Zur Erreichung des NH-Standards benötigt Ihr Haus ein Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen (QNG).
Fördermittel für Sie:
„Klimafreundliches Bauen“: Überarbeitete Neubau-Förderung ab 2023
Zum Jahresbeginn 2023 will das BMWK die Neubau-Förderung grundsätzlich neu aufstellen. Das Folgeprogramm soll den Namen „Klimafreundliches Bauen“ tragen. Im Fokus stehen die Weiterentwicklung des Qualitätssiegels für Nachhaltiges Bauen sowie eine neue Bemessungsgrundlage für die Höhe der Förderung: Die soll sich künftig insbesondere nach den Treibhausgasemissionen des Gebäudes in seinem gesamten Lebenszyklus richten.
Wir werden Sie natürlich auf der FörderWelt auf dem Laufenden halten, wenn es konkretere Informationen zur Neubauförderung ab 2023 gibt.
Hintergrund: zwischenzeitlicher Stopp der BEG-Förderung
Der attraktive KfW-Kredit für Effizienzhäuser aus dem BEG-Förderprogramm ist für viele Häuslebauer ein wichtiger Bestandteil ihrer Baufinanzierung. Dementsprechend groß war die Verunsicherung, als Ende Januar ein überraschender Programmstopp verkündet wurde.
Hintergrund dieses drastischen Schritts: Aufgrund des für Ende Januar angekündigten Endes der Förderung für Energieeffizienzhäuser mit dem KfW-55-Standard wollten sich noch viele Kunden die Fördermittel sichern. Die für die Förderung bereitgestellten Haushaltsmittel waren aufgebraucht und das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sah sich gezwungen, die Förderung mit sofortiger Wirkung zu stoppen.
Zwischenzeitlich wurden neue Mittel bereitgestellt, um im ersten Schritt die Förderung von energetischen Sanierungen und nun auch von Neubauten wieder zu ermöglichen.
