
Steigende Energiekosten stellen viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, gezielt Einsparpotenziale zu identifizieren und zu nutzen. Die gute Nachricht: In nahezu jedem Betrieb schlummert ein hohes Energieeffizienzpotenzial - egal ob in der Produktion oder im Büro. Mit den folgenden sieben Maßnahmen können Sie bis zu 50 % Energie einzusparen.
1. Prozesswärmebedarf senken – bis zu 30 % einsparen
In vielen Industriebranchen ist Prozesswärme der größte Energieverbraucher, etwa in der Chemie-, Papier-, Lebensmittel- oder Investitionsgüterindustrie. Prüfen Sie, ob eine Umstellung von Dampf auf alternative Wärmequellen möglich ist. Auch die Nutzung von Abwärme oder Wärmerückgewinnung ist ein zentraler Hebel, um Energie effizienter zu nutzen. Wärmepumpen können hierbei helfen, die Temperatur der zurückgewonnenen Wärme auf das benötigte Niveau anzupassen. Undichte Rohrleitungen, fehlende Dämmung oder ungedämmte Anlagenbereiche verursachen zusätzliche Verluste. Da kann sich eine Sanierung schnell rechnen.
2. Kältetechnik optimieren – bis zu 30 % einsparen
Kälteanlagen arbeiten oft ineffizient, wenn die Komponenten nicht aufeinander abgestimmt sind. Analysieren Sie Ihre gesamte Kälteversorgung:
- Verdichter
- Wärmeübertrager
- Verteilung
- Regelung
sollten ideal zusammenarbeiten. Verwenden Sie natürliche Kältemittel wie Ammoniak, CO₂ oder Propan. Überprüfen Sie regelmäßig auf Leckagen, dämmen Sie Verteilleitungen und beachten Sie: Wo Kälte erzeugt wird, entsteht Abwärme, die sich oft gut nutzen lässt.
3. Druckluftsystem überprüfen – bis zu 30 % einsparen
Druckluft ist die teuerste Energieform in vielen Betrieben. Nutzen Sie drehzahlgeregelte Kompressoren und eine zentrale Steuerung. Passen Sie den Systemdruck an den tatsächlichen Bedarf an, der oft unnötig hoch ist. Leckagen sind häufige Energieverschwender und sollten regelmäßig überprüft werden. Die entstehende Abwärme kann über Wärmerückgewinnung zusätzlich nutzbar gemacht werden.
4. Lüftungstechnik effizient nutzen – bis zu 25 % einsparen
Lüftungssysteme verursachen oft hohe Stromkosten, vor allem bei veralteter Technik. Moderne Anlagen mit drehzahlgeregelten Ventilatoren und motorischen Volumenstromreglern passen sich flexibel dem Bedarf an. Wichtig ist auch eine gute Kanalführung, die Druckverluste vermeidet. Reinigen und warten Sie Filter regelmäßig und nutzen Sie die Wärme der Abluft durch Wärmerückgewinnung, um Energie zu sparen.
5. Motoren optimieren – bis zu 30 % einsparen
Alte Elektromotoren sind Stromfresser. Der Austausch gegen energieeffiziente Modelle lohnt sich insbesondere in Kombination mit Frequenzumrichtern und intelligenter Steuerung. So lassen sich Leerlaufzeiten reduzieren. Auch regelmäßige Wartung und die Überprüfung von Schmiermitteln wirken sich positiv auf den Energieverbrauch aus.
6. Pumpen austauschen – bis zu 30 % einsparen
Pumpensysteme bieten großes Einsparpotenzial. Prüfen Sie, ob Ihre Pumpen überdimensioniert sind oder ob Bypässe unnötig mitlaufen. Hocheffizienzpumpen mit Drehzahlregelung passen Leistung und Fördermenge an den tatsächlichen Bedarf an. Beachten Sie auch undichte Armaturen, Ablagerungen oder verstopfte Filter in den Leitungen. Sie erhöhen den Energieverbrauch erheblich.
7. Beleuchtung optimieren – bis zu 50 % einsparen
Der Umstieg auf LED-Leuchten ist ein Klassiker und immer noch effektiv. Noch mehr sparen Sie mit Präsenzmeldern und Lichtsensoren, die das Licht automatisch ausschalten, wenn es nicht gebraucht wird. Auch organisatorische Maßnahmen wie das bewusste Ausschalten durch Mitarbeitende, tragen zur Effizienz bei.
Förderprogramme nutzen – Investitionen gezielt finanzieren
Energieeffizienzmaßnahmen zahlen sich durch geringere Energiekosten und attraktive staatliche Förderprogramme doppelt aus. Für viele der genannten Maßnahmen gibt es zinsgünstige Kredite oder direkte Zuschüsse. Besonders relevant sind:
- KfW-Energieeffizienzprogramme (z. B. ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit)
- BAFA-Zuschüsse für Querschnittstechnologien wie Pumpen, Lüftung oder Motoren
- Regionale Fördermittel durch Bundesländer oder Landesbanken