Finanzierung der Hofübernahme mit Fördermitteln
Sie möchten als Junglandwirt einen Hof übernehmen? Zu den vielen Herausforderungen gehört auch die Finanzierung der Übernahme. Förderkredite können den Kauf des Betriebs, die Abfindung weichender Erben oder die Weiterentwicklung der Produktion erleichtern. Als Junglandwirt unter 41 Jahren können Sie von besonders günstigen Zinsen profitieren.
Hofnachfolge: Herausforderung für alle Beteiligten
Das Thema Hofnachfolge ist für alle beteiligten Parteien eine große Herausforderung: Die übergebenden Landwirte müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, ihr Lebenswerk in andere Hände zu geben. Die Nachfolger sind mit der großen Aufgabe konfrontiert, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen – und damit die Verantwortung über Tiere, große landwirtschaftliche Flächen, einen Maschinenfuhrpark und möglicherweise auch Mitarbeiter zu übernehmen.
Übernahme des Betriebs
Neben allen rechtlichen, unternehmerischen und zwischenmenschlichen Fragen müssen Sie als Junglandwirt insbesondere auch die Finanzierung der Hofübernahme klären. Je nachdem, welches Modell der Übergabe gewählt wird, steht als erste große Investition oft der Kauf des Betriebs oder einzelner Bestandteile an. Doch auch Pachten, Schenkungen und andere Modelle sind bei einer Hofübergabe durchaus gebräuchlich. Letztendlich entscheidet die konkrete Konstellation und das Verhältnis zwischen Übergeber und Nachfolger - besonders, ob eine inner- oder außerfamiliäre Übergabe ansteht - , welches Modell geeignet ist.
Im Rahmen der Hofübernahme sind Sie möglicherweise auch verpflichtet, weichende Erben abzufinden. Die dafür notwendigen Mittel können Sie über den Förderkredit Produktionssicherung (244/245) der Rentenbank erhalten. Das selbe Förderprogramm ist auch geeignet, um Umschuldungen zu finanzieren. Denn oft übernehmen Sie mit dem landwirtschaftlichen Betrieb auch bestehende Kredite für Investitionen in der Vergangenheit. Durch die Umschuldung dieser Verbindlichkeiten können Sie die Zinslast verringern und so finanziellen Spielraum gewinnen.
Wichtig für junge Hofnachfolger: Junglandwirte unter 41 Jahren erhalten bei der Rentenbank und anderen Förderinstituten besonders günstige Konditionen. Damit soll jungen Landwirten der Start erleichtert werden.
Weiterentwicklung des Betriebs nach der Hofübernahme
Alte Klischees und Rollenbilder von Landwirten sind längst überholt. Heutige Landwirte sind sehr gut ausgebildete, technik-affine und dynamische Unternehmer – das gilt natürlich auch für Junglandwirte, die in den Startlöchern stehen, um ihren eigenen Betrieb zu führen. Zudem zwingt das schwierige Marktumfeld mit volatilen Preisen und einer großen Abhängigkeit von äußeren Einflüssen die Branche dazu, möglichst effizient zu produzieren.
Oft ist die Hofübernahme ein geeigneter Anlass, in den Betrieb zu investieren und ihn zukunftsfähig aufzustellen. So können der Übernahme beispielsweise die Anschaffung neuer Landmaschinen, der Bau oder die Modernisierung von Ställen und Hallen oder die Umstellung auf eine ökologische Produktion folgen. Zur Finanzierung dieser Investitionen kann der Rentenbank-Förderkredit Wachstum (241/242) eingesetzt werden. Auch dieses Förderprogramm bietet Junglandwirten unter 41 Jahren besonders günstige Konditionen.
Agrar-Bürgschaften erleichtern die Kreditaufnahme
Junge Landwirte verfügen in der Regel über wenig Eigenkapital und können meist keine oder nur wenige Sicherheiten vorweisen. Zugleich sind sie in einer sehr kapitalintensiven Branche aktiv und können viele Investitionen nur durch die Aufnahme von Krediten stemmen – eine ungünstige Konstellation.
Mit den sogenannten Agrar-Bürgschaften erhalten auch Existenzgründer Sicherheiten, die sie bei der Beantragung von Hausbank- oder Förderkrediten anrechnen lassen können. Die Bürgschaft kann die Chance auf eine Kreditzusage erhöhen oder zu besseren Konditionen führen.
So beantragen Sie Fördermittel für die Hofübernahme
Wenn Sie einen Förderkredit für die Finanzierung von Investitionen im Rahmen einer Hofübernahme beantragen möchten, gehen Sie nicht direkt auf das jeweilige Förderinstitut zu. Der erste Schritt ist immer ein Termin bei Ihrer Hausbank. Diese berät Sie im Detail, prüft die Förderfähigkeit Ihres Anliegens und stellt mit Ihnen den Förderantrag. Mit Hilfe unserer Banksuche finden Sie schnell und einfach eine Genossenschaftsbank in Ihrer Nähe.